Die Geschichte der Fußbodenheizung

Die Römer waren einfach patent. Schon vor mehr als 2.000 Jahren heizten sie ihre Thermen und Häuser mit heißer Luft und schufen damit den antiken Vorläufer der heutigen Fußbodenheizung. Unter dem Boden befand sich der Heizraum, in dem die mit Brennöfen und Holz erzeugte Warmluft zirkulierte. Dabei übertrug sich die Wärme auf die durch viele Säulen gestützten Deck- und Tragplatten, auf denen wiederum der Estrich samt Oberschicht (meist mit aufwendigen Mosaikarbeiten) ruhte. Während man in Germanien nichts von Steinthermen und Heizungen wusste, lief der Römer im Winter bereits barfuß über seinen Fußboden. Ein unglaublicher Luxus zu dieser Zeit. Die römischen Fußbodenheizungen hatten aber nicht nur Vorteile: Eine Temperatursteuerung war praktisch nicht möglich, der Holzverbrauch war immens, die Aufheizzeit betrug wegen des geringen Wirkungsgrades und der dicken Bodenplatten oft Tage. Dennoch sind die Römer zweifellos die Erfinder der Fußbodenheizung.

Wie funktioniert eine moderne Fußbodenheizung?

Die Fußbodenheizung zählt zu den sogenannten Flächenheizungen: Im Gegensatz zu Heizkörpern, die an der Wand oder freistehend montiert sind, arbeitet die Fußbodenheizung mit der gesamten Bodenfläche. Durch die große Heizfläche kann die Vorlauftemperatur des Heizwassers geringer sein als bei konventionellen Heizkörpern, was sie geradezu für Energiequellen wie die Wärmepumpe und Solarthermie prädestiniert. Die unter dem Heizestrich verlegten Warmwasserrohre erwärmen diesen gleichmäßig. Dieser gibt wiederum die Wärme über den Bodenbelag an den Raum ab.

Wichtige Elemente einer Fußbodenheizung

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Nass- und Trockensystemen: Während beim Nasssystem die Heizrohre direkt im Estrich liegen und von ihm umschlossen werden, sind diese beim Trockensystem in der Dämmschicht untergebracht, die unterhalb des Bodenbelags liegt. Bei Neubauten greift man in der Regel auf das Nasssystem zurück, weil zum einen der Fußboden erstmalig angelegt wird und die Installation der Heizung damit einfach und vergleichsweise günstig ist, zum anderen die Wärmeübertragung und Speicherung durch den Heizestrich vorteilhaft ist. Bei Altbauten und Modernisierungen hingegen würde der Einbau eines Nasssystems großen Aufwand und Kosten verursachen, was sich meist nur bei einer Kernsanierung lohnt. Deshalb sind Trockensysteme, bei denen die Heizungsrohre direkt unter dem Bodenbelag in sogenannten Trockenestrichplatten liegen, hier die beste Wahl.

Zentrale Elemente einer jeden Fußbodenheizung sind damit die Dämmschicht (Isolation der Konstruktion nach unten), die Heizrohre (selten Kupferrohr, meist sauerstoffdichtes Polyethylen, auch als Verbundwerkstoff mit Aluminium) mit verschiedenen Trägersystemen (darunter Trägermatten, Klemmschienen, Stahlwabenplatten, Klettverklebungen etc.), der Heizestrich bzw. die Trockenestrichplatten sowie der Bodenbelag.

Eine Sonderform stellt die elektrische Fußbodenheizung dar: Sie kann aufgrund der fehlenden Heizrohre sehr flach gebaut sein und wird wie eine Folie oder ein dünner Teppich über den Estrich gelegt. Anschließend verlegt man den gewünschten Bodenbelag darüber. Die Stromkosten für den Betrieb können jedoch beträchtlich sein, weshalb elektrische Heizungen meist nur für kleine Räume wie Badezimmer oder Küche verwendet und zeitlich begrenzt eingesetzt werden.

Welche Bodenbeläge eignen sich für die Fußbodenheizung?

Bei der Wahl des Bodenbelags sind heutzutage kaum noch Grenzen gesetzt. Es eignen sich sowohl Naturmaterialien wie Keramik, Stein, Holz und Kork als auch Laminat, PVC und Teppiche. Wichtig ist nur, dass das Material für die Verwendung mit Fußbodenheizungen freigegeben wurde.

Besonders vorteilhaft sind Natursteine und Keramikfliesen, die Wärme sehr gut leiten und speichern können. Auch wenn die Heizung nicht mehr arbeitet, gibt der Bodenbelag noch Wärme ab. Bei Hölzern dagegen sollte man sich auf solche Arten beschränken, die eine vergleichsweise hohe Wärmeleitfähigkeit haben. Beispielsweise fallen Eiche, Nussbaum und einige tropische Hölzer wie Teak darunter. Da Holz aber arbeitet, sind wegen der möglichen Fugenbildung kleine Parkettstäbe bzw. kleinteilige Muster ratsam. 

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